Der Taschencomputer – DIY-PC to go – Teil 2

Der komplette PC steckt bereits in der Tasche. Allerdings wird das mit den Lüftern so nicht funktionieren, da müssen Luftlöcher in die Tasche. Zunächst mal habe ich die Mitte des Prozessorlüfters ertastet und dort ein kleines Loch geschnitten. So komme ich aber nicht weiter, erst mal muss die Unterteilung raus. Computer wieder rein. Damit er nicht nach hinten fällt, habe ich in das Monitor-Fach ein Stück Holz gelegt. Jetzt habe ich vorsichtig das Loch so vergrößert, dass der gesamte Lüfter freiliegt.
Genauso bin ich mit dem Lüfter der Grafikkarte verfahren. Außerdem brauche ich noch ein kleineres Loch vor dem Netzteil.
Ich habe mir Abdeckungen für die Lüfterlöcher konstruiert und mit dem 3d-Drucker gedruckt. Die Abdeckung vor dem Netzteil hat einen angesetzten Haken, mit dem sie in einen der Lüftungsschlitze gehakt wird. Außerdem wird sie mit einer Schraube fixiert, die ebenfalls in den Lüftungsschlitz geschraubt wird.
Die Abdeckungen vor den Lüftern sollen mit Heißkleber angeklebt werden. Damit ich keinen Heißkleber in die Lüfter bekomme, stecke ich eine dicke Folie dazwischen. Von den Tüten, in denen Computerteile geliefert werden, lässt sich der Heißkleber ganz gut wieder ablösen.

Jetzt kommt der 13,3 Zoll Touchscreen-Monitor ins Spiel, der mit 12v läuft. Ein Chinesisches Markenprodukt, auf dem Karton steht Mage-Dok, auf dem Display hingegen Mega-Dok. Bei meinem Exemplar hat sich übrigens nach kurzer Zeit ein unschönes Muster gebildet, ich vermute, dass sich hier die Touch-Folie vom eigentlichen Monitor löst. Insgesamt sieht das Teil chic aus, wirkt aber sehr zerbrechlich.
Der Monitor wird mit HDMI betrieben. Allerdings möchte ich ihn gerne mit eingesteckten kabeln in die Tasche stecken, aber dafür ist der Stecker zu lang. Also wird er kleiner geschnitzt. Jetzt passt es.
Für das USB-Signal habe ich ein umsponnenes Smartphone-Ladekabel geschlachtet. Allerdings ging das Gewebe deutlich schlechter ab, als ich dachte. Auch den USB-Stecker habe ich verkleinert. Und ein ganz antikes Ladekabel muss für die 12-Stromversorgung herhalten. Diese drei Kabel werden durch einen Geflechtschlauch geschoben.
Den USB-Stecker hatte ich zum Durchstecken abgeschnitten Jetzt wird er wieder angelötet, wie auch der Stecker für die Stromversorgung.
Für die drei Stecker habe ich mir ein gemeinsames Gehäuse konstruiert und 3d-gedruckt. Wie immer gibt es die Dateien auf Fluxing.de. Zunächst mal wird die Unterseite mit etwas Heißkleber provisorisch befestigt. Dann wird das Ende des Geflechtschlauchs glatt abgeschnitten und die ober Hälfte des Gehäuses aufgesetzt und mit Klebeband fixiert. Und nun werden die Hohlräume mit reichlich Heißkleber aufgefüllt. Und fertig ist der Multifunktionsstecker.

Jetzt braucht der Monitor noch eine Hülle. Dieser Stoff passt farblich ganz gut zur Tasche. Ich habe mir den Umriss um die beiden Seiten und eine Schmalseite des Monitors eingezeichnet und etwa 1cm Rand gelassen. Als Versteifung kommt diese Faserplatte aus einem kaputten Bilderrahmen zum Einsatz. Die habe ich mir in vier ungefähr gleich große Segmente eingeteilt, wobei ich aber die Lücke zwichen den Teilen auf der Vorderseite etwas größer eingeplant habe.

Mit dem eigentlich schon vestorbenen Stichsägeblatt habe ich die Teile geschnitten.
Jetzt habe ich den Stoff mit Pattex eingestrichen. Pattex sollte man immer antrocknen lassen, biss es sich nicht mehr feucht anfühlt, bevor man es zusammendruckt. Der Rand wird nach innen umgeschlagen und angedrückt. Ach so, damit der Rand in den Ecken nicht doppelt so dick wird, muss ich die Ecken schräg abschneiden. Jetzt werden die Platten aufgeklebt. Pattex soll man kurz, aber kräftig andrücken. Also mit einem Hammer draufhauen.
Jetzt brauche ich ein zweites Exemplar von dem Stoff. Auch hier werden die Ränder umgeklebt.
Bevor ich die Seite endgültig andrücke, probiere ich die Hülle noch mal an. Und merke, ich habe vergessen, die Materialstärke mit einzurechnen. Die Hülle hätte gerne eine Nummer größer sein dürfen. Aber es wird gehen. Also werden die Teile endgültig aneinandergepresst. Den Monitor klebe ich mit Heißkleber auf die obere Hälfte der Rückseite. So wird er sich später ohne Rückstände wieder ablösen lassen. Und jetzt kann man die Hülle sogar als Monitorständer benutzen.
Im Computer habe ich noch einen Kartenleser verbaut, der eigentlich als externes Gerät gedacht ist. Ich habe ihn aber direkt auf dem Motherboard eingesteckt.

Als Stromversorgung habe ich ja ein 12v-Netzteil und ein Ding namens M2-ATX verbaut, das aus den 12V die verschiedenen Spannungen erzeugt, die der Computer braucht. Das sollte 160 Watt liefern. Sogar für Benchmark- und Belastungstests hat das gereicht. Aber wenn man Spiele spielen möchte, ist das offenbar nicht genug. In Star Wars Battlefront II hat sich der Computer manchmal einfach neu gestartet. Also habe ich stattdessen dieses Pico-Atx-PSU verbaut. Das ist sogar noch viel kleiner und wird direkt aufs Motherboard gesteckt, allerdings braucht es ziemlich genau 12v am Eingang. An der Bordspannung im Auto sollte man den Computer damit besser nicht mehr betreiben, die liegt in der Regel bei 13V bis 15V. Aber Battlefront II läuft jetzt damit.